Den Start in den Sand gesetzt, am Ende trotzdem ganz oben auf dem Podium: Moritz Groneck (Up2race) fuhr im Sonntagsrennen auf dem Nürburgring-Grand-Prix-Kurs einen spektakulären Sieg heraus, bei dem er den neuen Meister und Vizemeister im direkten Duell bezwang.
Es war eine der spektakulärsten Aufholjagden, die der ADAC Tourenwagen Junior Cup bisher gesehen hat: Moritz Groneck fiel beim stehenden Start bis auf den fünften Platz zurück und musste sogar um diesen kämpfen, nur um sich in den folgenden 20 Minuten beeindruckend durchs Feld zu arbeiten und sich den letzten Siegerpokal der Saison 2025 zu sichern.
Beim stehenden Start drehten seine Hoosier-Reifen zu stark durch und Groneck fiel von der Pole-Position schon vor der ersten Kurve bis auf den fünften Platz zurück. Bis zur Xiaomi-Kurve der ersten Runde wurde weiter attackiert, verlor aber keine weiteren Plätze mehr.
Anschließend kämpfte er sich durchs Feld – erst vorbei am hervorragend gestarteten Bruno Görtz (Geparda Racing), dann an Alex Mohr (TOPCAR sport). Dort schien die Aufholjagd zunächst beendet, denn an der Spitze hatten sich Meister Julian Konrad (KONRAD-Motorsport) und Vize-Champion Mike Müller (TOPCAR sport) bereits einen ordentlichen Vorsprung erarbeitet.
Groneck lachender Dritter im Duell
Wie schon so oft in dieser Saison duellierten sich der Sinziger und der Schweizer, was Groneck half. Müller griff in der siebten von zehn Runden in der AMG-Arena nach der Führung, was beide in ein spektakuläres Duell über mehrere Kurven hinweg verwickelte, das aber auch Zeit kostete.
In der achten Runde war Groneck endgültig dran und legte binnen einer Runde zwei sehenswerte Überholmanöver hin: Erst ging er in der Pagid-Kurve an Müller vorbei, anschließend griff er in der Zieleingangskurve auch Konrad an, den er dann auf der Start-Ziel-Geraden endgültig hinter sich ließ.
Der neue Meister blieb zwar dran, fand aber keinen Weg mehr an Groneck vorbei und musste sich um 0,418 Sekunden geschlagen geben. Auch Müller hatte auf dem Zielstrich mit 0,854 Sekunden weniger als eine Sekunde Rückstand auf den Rennsieger. Konrad beendete mit Platz zwei eine unglaubliche Saison, in der er in allen zwölf Rennen auf dem Podium stand – ein Novum im ADAC Nachwuchscup.
Dahinter ging es ebenso spannend zu, denn Mohr musste in der Schlussphase den vierten Platz gegen einen heranstürmenden Finn Niklas Wollnik (Georg Motorsport) verteidigen. Erst in der letzten Runde setzte sich der Förderpilot des ADAC Weser-Ems durch und schlug Mohr um 0,413 Sekunden, was ihm den dritten Platz in der Meisterschaft sicherte. Er sammelte in jedem Rennen der Saison Punkte.
Enge Zieleinläufe im ganzen Feld
Eng ging es auch auf den Plätzen dahinter zu: Görtz setzte sich mit 0,062 Sekunden Vorsprung gegen Christopher Holst (H&R Das Juniorteam! by ME Motorsport) im Kampf um Platz sechs durch, dahinter duellierte sich eine Fünfergruppe um die letzten Punkteränge.
In dieser setzte sich Matti Klasen (KONRAD-Motorsport) durch, gefolgt von David Gausmann (Georg Motorsport) und Maurice Brinkmann (Tracktrooper), die bei ihrem ersten Rennwochenende gleich in beiden Rennen punkteten. Ben Bendler (Georg Motorsport), der von Platz 14 gestartet war, und Tim Hirschmann (Georg Motorsport) verfehlten die Punkte um lediglich 0,093 und 0,390 Sekunden.
Auf ein Neues 2026
Damit geht die fünfte Saison des ADAC Tourenwagen Junior Cup zu Ende, in der die Rennserie mit ihren mit eFuel Racing 98 betriebenen VW up! GTI solides Wachstum und spektakuläres Racing lieferte. 2026 rollt der Cup erneut an den Start und bietet weiteren Juniorinnen und Junioren die Chance, ihre ersten Schritte auf der „Road to DTM“ zu machen.